Robert Enke ist tot
Fußball-Deutschland ist erschüttert und schockiert: DFB-Nationaltormann Robert Enke ist tot, er hat sich nach Angaben seines Beraters Jörg Neblung das Leben genommen.
Die Polizei hatte zuvor erklärt, dass vieles auf einen Suizid des 32-Jährigen an einem Bahnübergang hindeute. Der achtfache Teamspieler war am 10. November 2009 gegen 18.25 Uhr von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden, wie die Polizei Dienstagabend mitteilte.
Der Fußballprofi und seine Ehefrau Teresa hatten vor drei Jahren ihre zweijährige Tochter Lara verloren, die an einem angeborenen Herzfehler litt und im Krankenhaus starb. Enke hinterlässt seine Frau und eine acht Monate alte Adoptivtochter.
Debüt 2007 gegen Dänemark
Enke hatte am 28. März 2007 beim 0:1 gegen Dänemark in Duisburg sein Debüt für die A-Mannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegeben. In seinen weiteren sieben Länderspielen feierte er mit der DFB-Elf fünf Siege und spielte zweimal unentschieden.
Sein letztes von nur acht Länderspielen bestritt er am 12. August beim 2:0-Sieg in Aserbaidschan. Die entscheidenden Partien in der WM-Qualifikation hatte Enke jedoch nicht bestreiten können.
Favorit auf Stammplatz bei WM
Er hatte wegen einer Erkrankung, die als Bakterieninfektion des Darms angegeben wurde, insgesamt vier Länderspiele verpasst. Er war auch nicht für die beiden kommenden Länderspiele gegen Chile und die Elfenbeinküste am 14. und 18. November eingeladen worden.
Teamchef Joachim Löw hatte dem Hannoveraner aber deutlich signalisiert, dass er weiter ein Favorit auf die Nummer eins bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika sei. Erst am Wochenende war Enke wieder ins Tor des Bundesligisten Hannover 96 zurückgekehrt.
Wechselvolle Karriere
Seine wechselvolle Karriere führte Enke quer durch Europa: Seine Stationen waren Carl-Zeiss Jena, Borussia Mönchengladbach, Benfica Lissabon und der FC Barcelona. Nach einem kurzen Gastspiel bei Fenerbahce Istanbul und Teneriffa wechselte er 2004 nach Hannover.
Schon beim Confederations Cup 1999 in Mexiko hatte Enke unter dem damaligen Teamchef Erich Ribbeck erstmals zum Nationalkader gehört, war aber bei dem Turnier nicht eingesetzt worden. Erst sieben Jahre später wurde er unter Löw erstmals wieder nominiert.
Nach der EM 2008 und dem Rücktritt von Jens Lehmann war Enke bald Stammgoalie der DFB-Auswahl geworden. Löw hatte sich allerdings nicht ausdrücklich für Enke als Nummer eins ausgesprochen, so dass sich dieser auch weiterhin dem Konkurrenzkampf mit Rene Adler, Tim Wiese und Manuel Neuer stellen sollte.